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Dass die Augmented Reality Deutschland im Freizeitbereich bereits tiefgreifend verändert hat, steht außer Frage. Für eine Vielzahl von Computerspielen sind die künstlichen Welten ein elementarer Bestandteil geworden, und die Kunden lassen sich von den Anwendungen immer wieder beeindrucken. Aber auch im Möbelhandel hat die Technologie inzwischen Einzug gehalten. Und sie ist dabei, das Verhältnis von Händlern und Kunden nachhaltig zu verändern.

Was ist Augmented Reality?

Der englische Begriff „augmented“ bedeutet im Deutschen nichts anderes als „erweitert“. Mit einer „erweiterten Wirklichkeit“ haben wir es also zu tun, also mit einer Software, die unserer Wahrnehmung Elemente oder Konstellationen hinzufügt, über die wir normalerweise nicht verfügen.

Die Technologie ermöglicht es also dem Anwender, eine reale Umgebung mit computergenerierten Modellen zu verbinden. Grundlegend für die Augmented Reality (AR) sind fotorealistische Modelle in 3D, die anhand einer Analyse der Produktbilder die naturgetreue Darstellung eines Gegenstands ermöglichen.

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Künstliche oder erweiterte Wirklichkeit?

Nicht zu verwechseln mit der AR ist die VR, die Virtual Reality. Bei dieser Technik geht es um Simulationen von Objekteigenschaften am Computer, die jedoch mit Hilfe von interaktiven Elementen nur vorgetäuscht werden. Die Spezialbrille des Spiele-Fans gaukelt ihm nur vor, dass er sich in einer zerklüfteten Bergwelt befindet, während er sich tatsächlich im heimischen Wohnzimmer aufhält.

Beide Varianten erweitern – jede auf ihre Weise – die Wirklichkeit um künstliche Elemente. Beim Onlineshopping ist der Kunde aber nicht auf die Spezialbrille angewiesen, um die Vorteile der AR für sein Kauferlebnis zu nutzen.

Möbel und Augmented Reality

Seit einiger Zeit kann die Augmented Reality Deutschland nun aber auch beim Möbelkauf unterstützen, und der Händler kann durch die computergestützte Darstellung seinen Kunden neue Einkaufserlebnisse anbieten. Denn der Käufer kann nun beim Onlineshopping in einer Simulation die Möbelstücke auswählen und in das eigene Wohnzimmer stellen, um deren Wirkung vorab zu testen.

Um dies zu erreichen, macht der interessierte Konsument mit seinem Smartphone einfach ein Foto des zukünftigen Stellplatzes des neuen Sofas. Das Display des Handys zeigt ihm die zur Auswahl stehenden Modelle an und kombiniert das gewünschte Möbelstück mit der Position im Raum. Mit den erzeugten 3D-Animationen wird unmittelbar nachvollziehbar, wie das gute Stück in der eigenen Umgebung wirken wird.

Die Einrichtungsgegenstände lassen sich außerdem beliebig im Raum platzieren und die Ergebnisse abspeichern und vergleichen. So wird bereits vor dem Kauf erkennbar, ob das Tischsofa Landhaus tatsächlich mit der Jugendstil-Vitrine und dem venezianischen Kristalllüster harmoniert. Oder ob ein anderes Arrangement ein angenehmeres Ambiente bietet, das den Bewohner wirklich zufriedenstellt.

Das Vorgehen in der Übersicht:

  • Die App herunterladen und installieren
  • Den Raum mit der Handy-Kamera scannen
  • Aus dem jeweiligen Katalog das gewünschte Möbelstück auswählen

Die Software orientiert sich an den Wänden und dem Boden, um das vorliegende Objekt zuverlässig und maßstabsgetreu abzubilden. Erscheint das Möbelstück im Display, kann es der Nutzer an die gewünschte Stelle verschieben. Auch Vergrößerungen oder eine kleinere Darstellung sind möglich. Auf spielerische Art und Weise erfährt er so die Wirkung der Neugestaltung des Raums. Bereits vor dem eigentlichen Kauf entsteht ein Raumgefühl mit einem nachhaltigen Eindruck der arrangierten Einrichtungsgegenstände, was beim Onlineshopping bisher nicht zu erwarten war.

Vorteile für den Handel

Aber auch der Händler profitiert von der neuen Verkaufsmethode. Normalerweise versucht er, seinem Kunden Sachkenntnis zu vermitteln, ihn zu beraten. All das entfällt im Internethandel, aber mit der AR bekommt der Kunde einen neuen Zugang zu den Produkten. Durch das Ausprobieren, ob und wie das neue Stück zum vorhandenen Mobiliar passt, beschäftigt sich der „Innenarchitekt“ wesentlich länger mit dem Produkt oder der Marke. Im klassischen Onlineshop fehlte diese intensive Form der Auseinandersetzung mit der Ware. Als Nebenprodukt des vereinfachten Einkaufs entsteht so eine neue Art der Kundenbindung, bei der noch abzuwarten bleibt, ob sie das traditionelle Händlerverhalten ersetzen kann.

Für den Anbieter entstehen beim Onlinekauf deutliche Kosten durch die Retouren. Was der Käufer für selbstverständlich hält, ist für viele Händler im Internet aber eine Belastung. Nebenbei: Auch für die Umwelt ist das Hin- und Herfahren der Produkte nicht eben förderlich. Die erweiterte Realität aber reduziert das Nichtgefallen der bestellten Ware deutlich, denn der Käufer konnte sich bereits vor der Bestellung ausführlich mit dem Mobiliar beschäftigen. Die neue Verkaufsmethode kann also die Bilanz des Händlers positiv beeinflussen.

Online einrichten wird immer beliebter – die Vorteile

Beim herkömmlichen Kauf der Möbel ergeben sich immer wieder böse Überraschungen. Die Sofa-Landschaft war im Verkaufsraum doch erheblich kleiner, und die Sitzgelegenheiten passen aber gar nicht ins Esszimmer. Alle Versuche, durch Umstellen und Rumrücken ein befriedigendes Ergebnis zu erhalten, schlagen fehl. Die Möbelstücke wirken am Ende doch zu wuchtig, und eine Wohnatmosphäre will mit ihnen nicht aufkommen.

Meist überschätzen die Käufer nämlich die Größe ihrer Räume, und das Vorstellungsvermögen ist bei den meisten unzuverlässig. Besonders beim klassischen Einkauf im Internet kommt es deshalb immer wieder zu Problemen. Denn nur mit Hilfe der Maßangaben kann keine zuverlässige Einschätzung über die reale Wirkung einer Sitzgelegenheit entstehen. Deshalb meiden viele beim Onlineshopping den Möbelkauf, der Umsatz der Branche über den digitalen Vertriebsweg bleibt überschaubar.

Mit der Augmented Reality aber entfallen diese Nachteile. Nun kann sich der Käufer einen verlässlichen Eindruck von der zukünftigen Wohnumgebung verschaffen. Und er vermeidet die Enttäuschung, wenn die Optik oder die Maße nicht zueinander passen wollen.

Passen die Maße wirklich?

Wir alle wissen: Der Zollstock ist zwar ein sehr genaues Messinstrument, aber seine Anwendung liefert nicht unbedingt immer die selben Ergebnisse. Die Ursache dieser Unzulänglichkeit soll hier nicht weiter ergründet werden, aber die höhere Verlässlichkeit von digitalen Maßen ist allgemein bekannt.

Und auch beim Einkauf der neuen Möbel kann der Kunde nun die Vorteile einer Computer-Analyse nutzen. Die Designer der Apps halten sich an die strengen Standards, und die aufgezeichneten Objekte werden korrekt maßstabsgetreu abgebildet. Das Zusammenspiel der beteiligten Software sowie der Hardware wie einer Handy-Kamera überzeugt bereits heute. In Zukunft ist in diesem Bereich mit weiteren Neuerungen zu rechnen, zum Beispiel einer verbesserten Sensor-Technik.

Welche Farbe ist die richtige?

Viele Einrichtungsgegenstände werden oft in unterschiedlichen Farben angeboten. Besonders Sofas sind in unterschiedlichen optischen Gestaltungen erhältlich, aber auch Küchen oder Sitzgelegenheiten. Mit dem Handy hat der Käufer die Möglichkeit, verschiedene Farbvarianten aufzurufen und ihre Wirkung zu überprüfen.
Denn erst im Zusammenhang mit anderen Gegenständen entsteht der Gesamteindruck, den man später stets gegenwärtig hat. In der App sieht er bereits, in welcher Farbe das Liegemöbel zu den bereits vorhandenen Möbelstücken passt oder nicht.

Augmented Reality Deutschland – Welche Apps zum Einrichten sind hier verfügbar?

Neben Apps zum Gestalten und Planen von Räumen, die sich mehr an Heimwerker wenden, sind auch kostenlose Apps für die Einrichtung erhältlich. Mit dem IKEA Home Planer bekommt der Nutzer eine gute Vorstellung von den Ergebnissen seiner Bemühungen, wenn er seine Zimmer neu einrichten will.

Die Anwendung Roomle gibt es nur für Apple-Handys, eine Registrierung ist erforderlich. Auch mit Roomeon planen Sie Ihre neue Einrichtung kostenfrei.

Onlineshops

Mehrere überregionale Möbelhäuser bieten inzwischen Apps an, die den Einkauf im Internet erleichtern. Besonders IKEA und Otto sind zu nennen, aber auch Westwing, die mit diesem Angebot auf zusätzliche Umsätze hoffen. Auch für kleinere Onlineshops kann die Augmented Reality eine Perspektive sein.

Amazon

Amazon nutzt ebenfalls die AR, um seiner Kundschaft den besonderen Einkauf zu bieten. Mit der App erhält der Möbelkäufer eine Vorstellung vom zukünftigen Ess-, Schlaf- oder Wohnzimmer. Aber nicht nur Möbel lassen sich in die Software einbinden, sondern auch Elektronik-Produkte, Gesellschafts-Spiele und sogar Spielzeuge.

IKEA

Digitale Lösungen sind das beste Mittel gegen Fehlkäufe. Das Potential der AR hat der Möbelriese IKEA bereits 2017 erkannt. Auf die iOS-App folgte 2018 die Android-Anwendung der IKEA Place App. Der Kunde kann seitdem weiter im Katalog aussuchen, aber etliche Produkte sind nun auch maßstabsgetreu von zu Hause aus virtuell kombinierbar.

Fazit

Der Kauf von Möbeln über das Internet ist immer noch das Sorgenkind der Branche. Der Kunde will eben einen überzeugenden Eindruck von der Ware, bevor er eine Bestellung vornimmt. Im Internet kommt es zudem häufig zu Fehlkäufen, weil die menschliche Vorstellung die realen Wohnverhältnisse nicht korrekt wiedergeben kann.

Die Augmented Reality hat durchaus das Potential, diese Mängel auszugleichen und den Möbelkauf auch beim Onlineshopping beliebter zu machen. Denn der Kunde hat nun die Möglichkeit, sich ein stimmiges Bild von der Umgebung anzeigen zu lassen, die ihn nach Lieferung und Aufbau erwartet. Damit wird er weniger häufig das gekaufte Produkt wegen Nichtgefallen zurücksenden. Möglicherweise ersetzt die AR sogar das klassische Händlerverhalten und führt zu einer neuen Kundenbindung.